Gemeinsam stärker

Liebe Leserinnen und Leser,

ob bei der Arbeit, in der Freizeit oder anderen Lebensbereichen: Menschen sind gemeinsam stärker als allein. Diese Erfahrung begegnet uns immer wieder. Zusammen mit Gleichgesinnten können wir Aufgaben besser bewältigen, haben mehr Freude an schönen Dingen und profitieren vom gemeinsamen Tun. Gerade nach der Corona-Zeit war es nicht nur schön, sondern auch wichtig, das Miteinander wieder zu pflegen. Mehr denn je gilt in diesen turbulenten Zeiten: Menschen brauchen Menschen, um ein zufriedenes Leben zu führen. Gleichzeitig braucht unsere Gesellschaft als Ganzes gerade jetzt einen guten Zusammenhalt, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen: Miteinander statt gegeneinander, inklusiv statt ausgrenzend – nur so kann die Zukunft lebens­wert sein.

Zum konstruktiven Miteinander gehört, dass jede und jeder seine Stärken einbringen und teilhaben darf. Dieser Anspruch, der in unserer Gesellschaft oft genug noch nicht erfüllt wird, stellt einen zentralen Aspekt unserer Arbeit dar. Wir arbeiten gemeinsam mit Klientinnen und Klienten daran, Menschen mit Behinderung in ihrem Leben zu unterstützen und ihre Teilhabe nach ihren Vorstellungen zu ermöglichen. Dabei stellt uns – wie alle anderen Einrichtungen der Branche – der Personalmangel vor große Herausforderungen.

Das Recht auf Teilhabe kann nur eingelöst werden, wenn es genug Fach- und Assistenzkräfte gibt, gerade in den besonderen Wohnformen, wo Menschen jederzeit Unterstützung brauchen. Dafür brauchen wir einen Schulterschluss und bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen, um die Ausbildung und die Berufe im Bereich Heilerziehungspflege attraktiver zu machen. Gleichzeitig müssen bürokratische Hürden abgebaut werden, damit auch Kräfte aus dem Ausland bei uns tätig werden können. Gemeinsam müssen wir alle Chancen nutzen, um Menschen mit Behinderung nach besten Möglichkeiten zu begleiten.

Neue Konzepte sind gefragt. Als Franz Sales Haus profitieren wir von unserem großen Leistungsspektrum und vor allem von vielen engagierten Mitarbeitenden verschiedener Disziplinen. Wir können uns effektiv vernetzen. Wir können mit unserem Berufskolleg selbst die Fachkräfte von morgen ausbilden – seit 2023 mit einem zusätzlichen Ausbildungsgang: Die zweijährige Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFZ) ist ein vielversprechender Einstieg in soziale Berufe. Unsere Werkstätten machen derweil gemeinsame Sache mit Unternehmen und immer öfter auch mit kommunalen Partnern. Hier können Beschäftigte viele Aufgaben übernehmen und die Fachkräfte entlasten – was den Personalmangel bei Firmen oder auch in Kitas abmildert und Menschen mit Behinderung neue Arbeits-Perspektiven ­eröffnet.

Der Blick zurück auf 2023 zeigt vielfältige Ansätze und konstruktive Entwicklungen auf. Dass wir uns auf unserem Weg durch bewegte Zeiten aufeinander und auf unsere Partner, Freunde und Förderer verlassen können, stärkt uns sehr für die Zukunft. Erfreulicherweise war das Jahr 2023 auch wirtschaftlich erfolgreich. Nachdem die vorherigen Jahre durch Krisen wie Inflation, Energiekrise oder Corona geprägt und damit sehr herausfordernd waren, konnten wir das Wirtschaftsjahr 2023 mit einem positiven Ergebnis abschließen. Wir wissen: Die Herausforderungen werden nicht kleiner, aber als Gemeinschaft des Franz Sales Hauses bleiben wir zuversichtlich.

Hubert Vornholt
Direktor des Franz Sales Hauses